22. May 2015

Professor Franz Pischinger erhält Aachener Ingenieurpreis 2015

Gründer der FEV wird am 11. September 2015 im Aachener Rathaus ausgezeichnet

Professor Dr. Franz Pischinger, langjähriger RWTH-Lehrstuhlinhaber und Gründer des Entwicklungsdienstleisters FEV GmbH ist der diesjährige Preisträger des Aachener Ingenieurpreises (Quelle: Peter Winandy).

AachenFEV-Gründer Prof. Dr. Franz Pischinger wurde am Donnerstag, den 21. Mai 2015 als neuer Träger des „Aachener Ingenieurpreises“ präsentiert. Die Vorstellung übernahmen RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg und der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp.

„Technik durchdringt unsere Welt – dieser Preis soll die Lebensleistung von Ingenieurinnen und Ingenieuren würdigen", so Rektor Schmachtenberg zur Idee des Aachener Ingenieurpreises. Für ihn hat vor allem die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Persönlichkeit einen wichtigen Stellenwert. Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte die überragende Rolle der Wissenschaft in Aachen: „Die Hochschulen sind die wichtigsten Institutionen unserer Stadt. Der Aachener Ingenieurpreis ist ein lebendiges Beispiel unserer guten Zusammenarbeit - wir wollen, dass die besten Köpfe zu uns kommen. Die Lebensleistung von Herrn Professor Pischinger ist bewundernswert.“

Exponierte Persönlichkeit des Ingenieurwesens

Die Verleihung findet am 11. September 2015, dem Vorabend des RWTH-Graduiertenfestes statt. In Verbindung mit einem Symposium zu Ehren seines 85. Geburtstages im Krönungssaal des Rathauses der Stadt Aachen werden die Leistungen des langjährigen RWTH-Lehrstuhlinhabers und Institutsdirektors für Angewandte Thermodynamik sowie Gründers der FEV GmbH gewürdigt.

Im Rahmen des Graduiertenfestes werden rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Professor Pischinger wird dort in der Key-Note Speech den Absolventinnen und Absolventen sein Lebenswerk nahe bringen.

Zum Leben und Wirken von Prof. Dr. Franz Pischinger:

Nach seinem Ingenieurstudium war Pischinger als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Verbrennungsmotoren und Thermodynamik an der Technischen Hochschule Graz tätig und promovierte dort 1954. Nach seiner Habilitation auf dem Gebiet der Thermodynamik von Verbrennungsmotoren übernahm er 1958 die Leitung der Forschungsabteilung der AVL (Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List) in Graz. Von 1962 bis 1970 war er bei der Klöckner Humboldt Deutz AG, zuletzt als Leiter der Motorenentwicklung, tätig.

1970 begann die Aachener Zeit. Pischinger folgte dem Ruf als Professor für Angewandte Thermodynamik und Direktor des Instituts für Thermodynamik an der RWTH Aachen. Bis 1997 gab er sein Wissen und seine Erfahrung auf dem Gebiet der Verbrennungsmotoren und angewandten Thermodynamik an rund 9.000 Studierenden weiter. Im Rahmen der von ihm geleiteten Forschungsarbeiten promovierten mehr als 200 Ingenieure zum Dr.-Ing..

1978 gründete Pischinger die FEV in Aachen, eine umfunktionierte Wohnung in der Augustinergasse war das erste Domizil für die vierköpfige Crew. Rasch entwickelte sich die Firma zu einem weltweit führenden Entwicklungspartner der Motoren- und Fahrzeugindustrie. Im Jahr 2003 übertrug Franz Pischinger die operative Leitung der FEV an seinen Sohn und Mitgesellschafter Professor Stefan Pischinger, der dem Vater auch im RWTH-Institut nachfolgte.

Weltweit ist die FEV, mit inzwischen rund 3.800 Mitarbeitern an über 35 Standorten und Stammsitz Aachen, in alle maßgeblichen Innovationen involviert – ob High Efficiency Combustion System (HECS) oder Dieselpartikelfilter (DPF), ob turboaufgeladene Ottomotoren mit Kraftstoff-Direkteinspritzung, zweistufige Aufladung oder Downsizing.

Bewegter Preisträger

Während der Vorstellung als Preisträger am 21. Mai zeigte sich der bald 85-jährige Wissenschaftler, Ingenieur und Unternehmer auf dem Gebiet der Antriebs-, Fahrzeug- und Energietechnik bewegt: „Es ist ein besonderer Preis“, sagte der gebürtige Österreicher Pischinger, „weil er aus meiner neuen Heimat kommt.“ Tatsächlich hat die Stadt Aachen, deren „besondere Lage mitten in Europa“ und deren Internationalität der Professor schätzt, für ihn eine hohe Bedeutung gewonnen. „Ein Teil meiner Familie ist hier, die RWTH mit ihren Möglichkeiten ist hier, die FEV hat hier ihren Sitz – das nennt man dann doch Heimat!“

Über die FEV

Die FEV-Gruppe mit Hauptsitz in Aachen, Deutschland, ist ein international anerkannter Entwicklungsdienstleister für Antriebs- und Fahrzeugtechnologien. Das Unternehmen bietet seinen weltweiten Kunden aus der Transportbranche das gesamte Engineering-Spektrum bei der Konstruktion, Berechnung und dem Prototyping in der Motoren- und Getriebeentwicklung, der Fahrzeugintegration, der Kalibrierung und Homologation moderner Otto- und Dieselmotoren sowie für alternative Kraftstoffe. Das Kompetenzspektrum der FEV-Gruppe umfasst auch die Entwicklung, Konstruktion und das Prototyping innovativer Fahrzeugkonzepte, die elektronische Steuerung sowie Hybridantriebe im Hinblick auf zukünftige Emissions- und Kraftstoffverbrauchsstandards. Der Geschäftsbereich Test Systems ist ein weltweiter Anbieter moderner Prüfstandeinrichtungen und Messtechnik. Die FEV Gruppe beschäftigt über 3.800 hochqualifizierte Spezialisten in modernen Entwicklungszentren auf drei Kontinenten. 

Über den Aachener Ingenieurpreis

Der Aachener Ingenieurpreis wird jährlich von Stadt und RWTH Aachen verliehen, die Sparkasse Aachen ist Hauptsponsor. Die Sparkasse fördert Wissenschaft und Forschung unter anderem mit ihrer Unterstützung für den Ingenieurpreis und die RWTH-Graduiertenfeier.
Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält eine Urkunde und eine von der mexikanischen Künstlerin Mariana Castillo Deball gestaltete Skulptur. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) fungiert als Stifter der Skulptur.

Den ersten Aachener Ingenieurpreis erhielt Professor Berthold Leibinger (TRUMPF GmbH + Co. KG.) 2014 für seine Verdienste um die Lasertechnik in Deutschland.