09. Oktober 2011

FEV GmbH demonstriert technologische Vielfalt auf dem 20. Aachener Kolloquium

Von der Entwicklung konventioneller Antriebstechnik bis zu elektrischen und hybriden Antriebstechnologien, der Kalibrierung und modernen Testmethoden - FEV beweist vielfältige Kompetenzen auf dem größten europäischen Jahreskongress in Aachen

Aachen, 07. Oktober 2011 - FEV GmbH, (FEV) ein führender Entwicklungsdienstleister für fortschrittliche Antriebs- und Fahrzeugtechnologien mit Sitz in Aachen (Deutschland), teilte heute mit, welche Innovationen auf dem diesjährigen Aachener Kolloquium vom 10. bis zum 12. Oktober 2011 im Eurogress in Aachen präsentiert werden. Das Aachener Kolloquium ist der größte europäische Kongress auf dem Gebiet der Fahrzeug- und Motorentechnologie und wird von 1.800 Experten aus Industrie und Wissenschaft besucht. FEV ist einer der großen Aussteller bei diesem jährlich stattfindenden Event und stellt darüber hinaus wesentliche Innovationen in Fachvorträgen vor.

"Mit Stolz sehen wir dem 20. Aachener Kolloquium entgegen," sagte Prof. Stefan Pischinger, CEO der FEV GmbH. "Seit unserer Gründung haben wir hier in Aachen unseren Firmensitz und deshalb ist die Teilnahme an diesem Event nicht nur eine Verpflichtung und ein Investment in FEV's Zukunft sondern auch ein Beitrag zu der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung dieser großartigen Region rund um Aachen. Das Aachener Kolloquium ist zu einem der bedeutendsten Veranstaltungen für die Automobilentwicklung herangewachsen und ist über den europäischen Raum hinaus ein weltweit anerkannter Treffpunkt unserer Branche."

Neben anderen Neuheiten zeigt FEV auf Stand #3 sowie im Rahmen exklusiver Testfahrmöglichkeiten die folgenden Innovationen:

Range Extender für Elektrofahrzeuge mit FEVcom Technologie

Der von FEV in Kooperation mit Kolbenschmidt Pierburg (KSPG) entwickelte Range Extender markiert einen Durchbruch im Bereich der Elektromobilität. Er ermöglicht sowohl eine praktisch unbegrenzte Reichweite als auch eine reinen Elektrofahrzeugen nahezu ebenbürtige Akustik. Der 0,8L 2-Zylinder Range Extender ist sehr kompakt und lässt sich einfach in die bestehende Struktur von Elektrofahrzeugen einbinden. Augrund der geringen Größe ergeben sich vielfältige Einbaumöglichkeiten, beispielweise unterhalb des Kofferraums, ohne Restriktionen für das Fahrzeugdesign. Das innovative FEVcom System bewirkt eine Reduzierung der Schwingungsanregung an den Aggregatelagern um mehr als 95%.

E-Mobilitäts-Ladestation und Flotten-Leitstand (SmartWheels Projekt)

Für das vom Bundesminister für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt SmartWheels hat FEV eine Flotte von 11 Elektrofahrzeugen auf Basis des Fiat 500 entwickelt und produziert. Vor dem Eurogress steht eines der E-Fahrzeuge für Testfahrten bereit. Unter der Führung von FEV hat das aus 8 Partnern bestehende Projektkonsortium in der Region Aachen eine Ladeinfrastruktur und die dazu gehörenden IT-Systeme entwickelt, aufgebaut und in einem Feldversuch getestet. In der Ausstellung zeigt FEV eine Ladesäule und den Leitstand, über den neben anderen Kenngrößen beispielsweise der aktuelle Batteriestatus der einzelnen Fahrzeuge sowie die Verfügbarkeit der Ladestationen überwacht werden kann.

LIION Antriebsbatterie

FEV zeigt Beispiele aus der Batterieentwicklung mit zugeschnittenen, Luft- und Flüssigkeits-gekühlten Lösungen auf Basis von Lithium-Ionen-Technologie. Das von FEV entwickelte Batteriemanagement LiionMan, ein vielseitig einsetzbares Rapid Control Prototyping System, nutzt FEV-eigene Softwaremodule einschließlich der Leistungsvorhersage sowie der SOC- SOH-Berechnung. FEV führt Batterietests einschließlich der Zell-Charakterisierung, der Selektion und der thermischen Modellierung durch. Darüber hinaus ist FEV in der Auslegung und Entwicklung des elektrischen Aufbaus, des Modul-Package und des mechanischen Designs auf Batterie-Systemebene tätig und baut Prototypen-Batteriesysteme. Zum Dienstleistungsportfolio gehören auch Batterietests auf Gesamtsystemebene unter anwendungstypischen Randbedingungen.

FEV E100-Turbo-Motor mit strahl-geführter Ditekteinspritzung

Der von FEV entwickelte 4-Zylinder Turbo-Direkteinspritzer mit einer Leistung von 160 kW (90 kW/I) und einem maximalen Drehmoment von 320 Nm bei 1.800 Umdrehungen ermöglicht Spitzendrücke bis 140 bar und wird mit Alkoholkraftstoff E100 betrieben. Das Einspritzsystem ist für A-Düsen und Mehrlochdüsen ausgelegt. Die wesentlichen Herausforderungen lagen in der Zündkerzenauslegung, dem Thermomanagement im Bereich der Ventilsitzringe und beim Blow-By-System. Der Motor ist ohne zusätzliche Maßnahmen bis -10°C kaltstartfähig.

2-stufige variable Verdichtung (VCR)

Das von FEV gezeigte 2-stufige System für eine variable Verdichtung (VCR) beruht auf der längenverstellbaren Gestaltung des Pleuels. Die Umschaltung erfolgt mit Unterstützung der Gas- und Massenkräfte. Dieses neue Konzept stellt eine schnelle und zuverlässige Umschaltung sicher, ohne dass hierfür leistungsintensive Aktuatoren nötig sind. FEV hatte diese Technologie bereits am Beispiel eines Nutzfahrzeugdieselmotors mit einer Spanne des Verdichtungsverhältnisses von 14:1 bis 17:1 vorgestellt. Beim diesjährigen Aachener Kolloquium zeigt FEV das 2-stufige System in der Anwendung an einen Pkw-Ottomotor mit einem Verstellbereich von 8,8 bis 12:1. Diese Variante ist bei nahezu allen Ottomotoren mit einem Bohrungsdurchmesser von mindestens 70 mm anwendbar. Die Vorteile einer variablen Verdichtung bestehen sowohl in einer verbesserten Kraftstoffeffizienz als auch in einem günstigeren Emissionsverhalten bei Otto- und Dieselmotoren. Weiterhin bietet diese Technologie Potenziale zur Optimierung des Kaltstartverhaltens oder bei der Nutzung alternativer Kraftstoffe.

Highly Integrated Combustion Electric Powertrain System (HiCeps)

Das HiCeps-Getriebekonzept wurde von einem FEV-Team von der ersten Konzeptüberlegung bis zu einem im Fahrzeug applizierten Hybrid-Prototypen entwickelt. Das automatisch geschaltete Getriebe ist mit dem Verbrennungsmotor, einem Elektromotor, dem Aktuierungssystem und der elektronischen Steuerung systemisch integriert. Der Parallel-Hybrid verwirklicht die Start-Stop-Funktionalität, rein-elektrisches Fahren, Boosten während der Beschleunigung sowie rekuperatives Bremsen. Eine besondere Eigenschaft des Konzepts ist das zugkraftunterbrechungsfreie Wechseln zwischen elektrischem und verbrennungsmotorischem Fahren. Bei der Verwirklichung dieses Prototypen nutzte FEV ein eigenes neu entwickeltes Planetenradgetriebe mit 7 Gängen und hybridelektrischer Unterstützung. Das kompakte Vollhybrid-Getriebe ist für den Quereinbau bei Frontantrieb mit Antriebsmomenten bis 200 Nm konstruiert.

7H-AMT Getriebe

FEV's innovatives 7H-AMT Getriebe wurde speziell für den Quereinbau entwickelt und öffnet den Weg für Vollhybrid-Applikationen auch in unteren Fahrzeugklassen. Das Getriebe ermöglicht eine hohe Schaltqualität, die bisher nur in größeren Fahrzeugen anzutreffen war, und bietet 7 Vorwärtsgänge. Durch die funktionale und konstruktive Integration eines Elektromotors wird die von AMT-Getrieben bekannte Zugkraftunterbrechung bei Gangwechseln vermieden. Das mechanische Konzept beruht auf zwei unabhängigen Kraftpfaden, einen für den Verbrennungsmotor und der andere für den elektrischen Antrieb. Auf diese Weise kann während der Gangwechsel die E-Maschine den kurzzeitig unterbrochenen Kraftpfad des Verbrennungsmotors überbrücken.

FEV Test Systems

Der Geschäftsbereich FEV Test Systems verfügt über umfangreiche Fähigkeiten in der Entwicklung schlüsselfertiger Testeinrichtungen und der zugehörigen Komponenten. In der Fachausstellung des Aachener Kolloquiums sind die folgenden Highlights zu sehen:

FEV Kraftstoffkonditionierung-/Kraftstoffverbrauchsmess-System

Das FEV Kraftstoffkonditionierungs-/Kraftstoffverbrauchsmess-System ist hochpräzise und verwirklicht kurze Messzeiten. Der Kraftstoffkreislauf ist vollständig buntmetallfrei und damit für alternative Kraftstoffe uneingeschränkt verwendbar. Das System ist als "one-size-fits-all" Konzept für praktisch alle in einem Prüffeld anfallenden Messaufgaben anwendbar. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Betriebsmittelinvestitionen und die Umrüstkosten eines Testzentrums aus.

FEVIS Verbrennungsanalyse-System

Das von FEV entwickelte Verbrennungsanalyse-System FEVIS ist ein echtzeitfähiges Werkzeug für die simultane Messung mehrerer hochfrequenter Datenkanäle in der Motorenentwicklung. Es ermöglicht die Analyse klopfender Verbrennung auf der Basis nutzerspezifischer Auswertekriterien. Das System ist zukunftssicher ausgelegt und nutzt state-of-the-art Hardware auf der Basis von PXI, ist voll-kompatibel mit älterer Hardware und lässt sich als 8 - 32-Kanal High-End-System an einer 10-24 V Energieversorgung betreiben.

FEVALYS

FEVALYS ist das von FEV neu entwickelte Windows-basierte Tool für die Auswertung und Darstellung von Prüfstands- und Fahrzeugmessdaten. Die Datenerfassung kann sowohl diskontinuierlich als auch transient erfolgen. Das System verwirklicht einen integrativen Ansatz für die Datenerfassung, die Berechnung und die Berichterstellung. Ihm liegt eine umfangreiche Formelbibliothek zugrunde, welche auf die bei FEV vorliegenden umfangreichen Entwicklungserfahrungen zurück greift.

Testfahrmöglichkeiten

Einige der bei FEV entwickelten Technologien können in Prototypenfahrzeugen unmittelbar vor dem Veranstaltungszentrum Eurogress im Rahmen von Testfahrten "erfahren" werden. Die Presse ist herzlich eingeladen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und einige Zukunftslösungen im realen Fahrbetrieb zu erleben.

BMW MINI mit Aisin Automatikgetriebe (Testfahrmöglichkeit)

Für die Kalibrierung des Aisin-Automatikgetriebes in diesem Fahrzeug nutzte FEV den ständig weiterentwickelten und erweiterten Methodenbaukasten TOPexpert.

FIAT 500 LIIONA (Testfahrmöglichkeit)

Die von FEV dargestellte Elektroversion des Fiat 500 beruht auf einem eigenentwickelten Antriebs- und Integrationskonzept. Zu den Projektumfängen gehörten weiterhin die Spezifikation aller Komponenten, die vollständige Entwicklung der 12-kWh-Unterboden-Batterie, des Batteriemanagement, der gesamten funktionalen Software und des Sicherheitskonzeptes. Das Ergebnis belegt die Kompetenz der FEV auf dem Gebiet der Elektromobilität. Von diesem Typ wurden für das Projekt SmartWheels 11 Fahrzeuge gebaut, für den Betrieb auf öffentlichen Straßen homologiert und im Rahmen eines Feldversuchs eingesetzt.